Ukrainischen Kindern die deutsche Sprache vermitteln. Anderen im Alltag beistehen. Bei einem wöchentlichen Café Menschen begegnen und willkommen heißen. Für diese und andere sinnvolle Tätigkeiten sucht die Flüchtlingshilfe Nidderau nach Freiwilligen. Es werde Hilfe beim Helfen gebraucht, meint deren Vorsitzender Rolf-Dieter Baer.
„Anfang dieses Jahres dachten alle, es sei fast geschafft“, erklärt Baer. „Die meisten Menschen, die seit 2015 aus ihrer Heimat fliehen mussten und nach Nidderau kamen, sind in Wohnungen untergebracht, gehen einer Arbeit nach und haben sich inzwischen gut integriert. Dann begann Anfang des Jahres der entsetzliche Krieg in der Ukraine und viele Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Das ist schrecklich und zeigt, dass die Arbeit der Flüchtlingshilfe weitergehen muss.“
Einige aus der Ukraine geflüchtete Familien hätten nicht genug zu essen, so Baer. Kinder und Jugendliche könnten nicht zur Schule gehen, da Lehrpersonal und Räume in den Schulen fehlten. Manche von ihnen warteten schon seit Monaten auf die Aufnahme in die Schule. Für die Teilnahme an einem Deutschkurs bestünden lange Wartezeiten. Es stünde nicht genügend Wohnraum für die vom Kreis zugewiesenen Flüchtlinge in Nidderau zur Verfügung.
Die Situation geflüchteter Menschen in Nidderau werde immer kritischer. Die Flüchtlingshilfe Nidderau versuche alles in ihrer Macht Stehende, um die Not etwas zu mildern, erläutert deren Vorsitzender. Neben der persönlichen Hilfe im Alltag sorge man für Sportangebote und Deutschkurse, böte Nachhilfe an, unterstütze bei Umzügen und statte Menschen mit Möbeln und Fahrrädern aus.
Freitags jeweils von 11 bis 13 Uhr im Jugendzentrum Blauhaus am kleinen Bahnhof in Nidderau-Windecken können sich Menschen in der Kleiderkammer der Flüchtlingshilfe mit Kleidung und Haushaltsgegenständen versorgen. Zur selben Zeit öffnet dort ein Café mit Kaffee, Kuchen und Gebäck. Neuerdings geben Freiwillige hin und wieder ein warmes Essen aus. Sie helfen außerdem bei Schreiben von Behörden, Ärzten oder Vermietern.
„Nun merken wir aber, dass es im Moment mehr zu tun gibt, als wir schaffen. Wir brauchen Hilfe! Deshalb suchen wir ehrenamtliche Unterstützung“, erklärt Baer. „Wir wollen kurzfristig einen Kurs für die nächsten vier bis sechs Wochen in Nidderau für Kinder und Jugendliche anbieten, die momentan keine Schule besuchen können.“
Wer freitags zwischen 10.30 und 13 Uhr beim Café mithelfen wolle oder ab und zu mit einem großen Auto oder Anhänger bei Umzügen und Möbeltransporten helfen könne, möge sich melden. Die Flüchtlingshilfe ist telefonisch unter 06187 22564 oder mobil unter 0163 9877282 erreichbar. Kontakt aufnehmen kann man auch per E-Mail unter fluechtlingshilfe@nidderau-hilft.de oder über folgende Facebook-Seite: www.facebook.com/FluechtlingshilfeNidderau
Auch finanzielle Unterstützung ist willkommen. Das Spendenkonto der Flüchtlingshilfe Nidderau lautet IBAN DE48 5019 0000 6101 2686 14, BIC: FFVB DE FF.